Welpenerziehung
Training und Ausbildung des Welpen.
Was ein Welpe zuerst noch lernen muss.
Die wenigsten Menschen, die sich einen kleinen Hundeschatz anschaffen, sind sich bewusst, welch ungeheures Lernpensum ein Welpe innerhalb weniger Wochen bewältigt. In der sogenannten Sozialisierungsphase, die ab ca. der 3. Lebenswoche beginnt und in der ca. 18. Woche endet, lernt ein junger Hund mit Menschen, Artgenossen und seiner Umwelt umzugehen. Die Zeit, die Sie in dieser Phase in die Sozi-Erziehung Ihres Welpen investieren, macht sich ein Hundeleben lang bezahlt. BITTE nehmen Sie sich dafür genügend Zeit.
Eine Gebrauchsanweisung gibt es dafür natürlich nicht.
Eine erfolgreiche Welpenerziehung muss jedoch liebevoll und konsequent sein. Konsequenz heisst nicht Härte. Mit Liebe und kuscheln verziehen Sie Ihren Welpen nicht, ganz im Gegenteil, dies fördert die Bindung.
Zwischen der 8. und 11. Lebenswoche lieben Welpen noch alle Menschen, die nett sind. Ab der 12. Woche bauen sie bereits eine feste Bindung zu "ihrem Menschenrudel" auf.
Um eine emotionale Achterbahn zu vermeiden, muss der Kleine wissen, wer sein "Leitwolf" ist. Zeigen Sie Ihrem Schatz, dass er Ihnen vertrauen kann, dass Sie das Rudel führen können. Dazu bestehen Sie auf feste Regeln.
Wichtig ist, dass Ihre Familie am gleichen Strang zieht. Was der eine erlaubt, darf der andere nicht verbieten. Der Ton macht die Musik, bitte nicht Anschreien dies hilft Ihnen nicht weiter. Bei einem Jack Russell können Sie dies ohnehin gleich vergessen, dann geht nichts mehr. Der Welpe muss merken, dass es sich für ihn lohnt, wenn er gehorcht. Loben ist dabei der Schlüssel zum Erfolg. Was er nicht machen soll, konsequent ignorieren. Belohnen Sie mit Gudeli, so lernt er am Schnellsten. Viele Schmusestunden und Spieleinheiten ist der Schlüssel zum Erfolg einer super Beziehung.
Die Verständigung mit dem Welpen, sein Verhalten verstehen. Hund und Mensch sprechen verschiedene Sprachen. Am besten erkennt er Ihre Mimik und Gestik. Verständnisschwierigkeiten entstehen immer dann, wenn das Verhalten des Welpen mit menschlichen Massstäben gemessen wird. Es ist und bleibt ein Hund.
Ein Beispiel der Hundesprache:
Sie kommen nach Hause und finden im Flur Ihre Lieblingsvase in Scherben. Davor steht Ihr Welpe und freut sich riesig Sie wiederzusehen. Erstarrt vor Wut, runzeln Sie drohend die Stirn, Ihre Stimme überschlägt sich in Beschimpfungen. Der Welpe versteht Sie nicht, er hat sich doch bloss gefreut, als Sie zur Tür hereinkamen. Was er da angestellt hat, weiss er nicht mehr und dass er dies nicht darf, schon gar nicht. So zieht er den Schwanz ein, duckt sich und blickt angstvoll zu Ihnen auf.
Dieses unterwürfige Verhalten soll Sie beruhigen und hat nichts mit schlechtem Gewissen zu tun! Hunde kennen kein schlechtes Gewissen, so wie keine Eifersucht, kein Neid ect. ect. wie so oft die lieben Menschen interpretieren. Daher dürfen Sie auch nicht erwarten, dass der Welpe durch Ihre Reaktion seine Lektion gelernt hat. Er hat lediglich gelernt, sich nicht mehr zu freuen, wenn Sie heimkommen. Ganz schön falsch Ihre Reaktion. Besser ist es in einer solchen Situation den Ärger herunterzuschlucken, den Hund aus dem Gefahrenbereich zu bringen, und die Scherben ohne ein Wort wegzuräumen. Tat und Bestrafung müssen unmittelbar hintereinander erfolgen, sonst versteht der Hund den Zusammenhang absolut nicht.
Dem Welpen das Zwicken und Hände packen abtrainieren.
Kaum zu glauben. Aber zu Ihrem Fellpaket gehört auch ein Satz spitzer Zähne. Wenn der Welpe beim Spiel zu fest zupackt, sofort laut "auaaaaaaaa" rufen und das Spiel beenden. Das machen auch die Welpen untereinander solange sie bei uns sind, na ja nicht rufen sie „quitschen“, denn wenn Sie die Hand erschrocken wegziehen, schnappt der Welpe nur begeistert nach, ui denkt er sich, Menschi will spielen. Ignorieren Sie den Kleinen für nur schon 15 Sek. und fordern ihn erneut von sich aus zum Weiterspielen auf. So wie es Mama auch machen würde.
Dem Welpen das Hochspringen abgewöhnen.
Welpen versuchen, durch Hochspringen ans menschliche Gesicht zu gelangen, um die Mundwinkel zu lecken. Sie wollen damit ihre Demut demonstrieren und hoffen ausserdem darauf das Sie etwas zum Auswürgen nach Ihrer Jagd für ihn bereit halten. Je mehr Sie darüber schimpfen, desto heftiger springt der Welpe, um Sie zu beruhigen und seine Unterwürfigkeit kund zu tun. Im Hunderudel ist diese Verständigung sehr wichtig für den Kleinen, nur Menschi will dies natürlich nicht. Wegschieben deutet der Welpe als Signal zum Spiel, mit dem er Ihre Aufmerksamkeit erhält und sich somit noch selbst belohnt. Abhilfe: Bleiben Sie regungslos stehen, reden Sie nicht mit dem Hund und schauen Sie ihn nicht mal an. Wenn er sich irgendwann hinsetzt, bücken Sie sich sofort und loben ihn mit Gudeli.
Das Verhalten des Welpen auf der Strasse.
Um zu lernen, dass er nicht einfach über die Strasse rennen darf, bleiben Sie an der Bordsteinkante stehen und lassen den Welpen warten, später geht es am besten, wenn er es dann kann, im Sitz. Selbstverständlich nicht bei Hitze verlangen, denn der Boden ist viel zu heiss.. Wenn die Strasse frei ist, lassen sie den Kleinen aufstehen und überqueren dann die Strasse. Bitte auch hier mit einem kurzen Kommando und nicht einfach an der Leine zupfen. Welpen und auch erwachsene Hunde mögen es nicht, wenn der Verkehr sich hinter ihrem Rücken abspielt. Gehen Sie daher am Strassenrand immer wenn möglich dem Verkehr entgegen. Das kennt man ja, links gehen, Gefahr sehen. Hund ist an der Strasse immer an der Leine und zwar mit festem Griff. Frei laufen lassen können sie ihn wenn es eine geräumige Wiesenflächen gibt. Er muss nicht aus Gehorsamkeit frei neben Ihnen her marschieren, das ist alte dominante Schule und nur menschliche Wichtigtuerei.
Der Welpe allein daheim.
So schön die Anhänglichkeit Ihres Welpen auch ist, irgendwann müssen Sie ihm beibringen, allein im Haus zu bleiben. Beginnen Sie mit der Übung nach einem Spaziergang, denn dann ist der Welpe erschöpft und zieht sich in sein Bettchen wo auch immer zurück. Spielzeug und Kauknochen lenken ihn nach dem Aufwachen ab, also bereit legen.
Gehen Sie immer wortlos und zunächst einfach nur zum Briefkasten, in die Waschküche, egal nehmen Sie sich einfach eine Arbeit vor. Für Ihre Wiederkehr wählen Sie einen Moment, in dem Drinnen sicherlich alles ruhig ist. Hat der Welpe brav auf Sie gewartet, loben Sie ihn ausgiebig. Jedoch bitte ohne Aufregung und 2beiner Gequitsche. So normal wie möglich. Dehnen Sie die Pausen zwischen Weggehen und Wiederkommen langsam aus. Irgend wann verlassen Sie einfach die Räumlichkeiten und kehren, beides wortlos, wieder zurück. So wird es für den Hundischatz zum Alltag.
Die richtige Hundeschule finden.
Kleine Hunde werden viel zu oft missverstanden. Viele werden und od. wurden in ihrem Leben bereits von grösseren Artgenossen überrannt. Das hinterlässt völlig zu recht Ängste. Ist es passiert reagieren einige dieser Hunde daher bereits beim Anblick von anderen Hunden mit Gebell od. sie quitschen aus lauter Verzweiflung, wenn sich ein anderer Hund lediglich annähert.
Bei einem Jackylein kann dies auch total Ausufern, denn er glaubt ein grosser Hund zu sein, steckt einfach in einem kleinen Körper. Es lohnt sich schon hierfür die Hundeschulen im Vorfeld mit einem Besuch in Augenschein zu nehmen.
Für später ist es sehr sinnvoll, wenn sie die Möglichkeit haben in einer Kleinhundegruppe an freudigem Gehorsam zu Arbeiten, so 5 bis 6 Menschhundpaaren und ev. sogar den Kleinen mit gleichgrossen Artgenossen spielen zu lassen. Niemals spielt ein kleiner Hund und schon gar kein Welpe mit einem Grossen, nieeeeeeeeeeeee. Dies geht auf die Gelenke und ist sehr gefährlich.
Ein Hund muss genau so wenig wie wir Menschen mit Jedem und Allem auskommen.
So mancher Spruch haben wir uns bereits angehört. Es ist ein Jack Russell der wehrt sich schon, ja und genau hier liegt der Hund begraben. Wenn sich ein Terrier mal für sich und od seine Liebsten einsetzen muss, dann haben sie das Geschenk am anderen Ende der Leine und wer ist Schuld, wieder mal der ach so intelligente Mensch....................... und korrigiert wird letztendlich der arme Wuffel.
Gehorsam lernen und Kommandos verstehen.
Generell gilt: erwünschtes Verhalten belohnen, unerwünschtes ganz ruhig ignorieren. Stehen Sie in Ihrer Energie und seien Sie sich Ihrer Sache sicher. Weiter geht es auf dem nächsten Button unter Kommandos.
Puh so viel geschrieben und von Ihnen gelesen, aber es lohnt sich und alles Liebe wünschen wir.
HP erstellt am 08.09.2008 / Viel SPASS beim Schnüffeln